Einreise & erste Schritte

Nach Deutschland auszuwandern, um hier zu arbeiten und zu leben, ist eine Entscheidung, die gut überlegt und vorbereitet werden sollte. Sie können Ihrer neuen Fachkraft aus dem Ausland bei den ersten Schritten in der neuen Heimat helfen. Einige Dinge können bereits vor der Einreise nach Deutschland erledigt werden (z. B. Unterstützung im Visumverfahren, bei der Wohnungssuche oder im Hinblick auf eine Krankenversicherung in Deutschland). Aber auch wenn Ihr neuer Mitarbeiter schließlich im Erzgebirge ankommt, muss Vieles organisiert und angemeldet werden. Das Welcome Center Erzgebirge unterstützt Sie und Ihre ausländische Fachkraft dabei.

Ist die ausländische Fachkraft in Deutschland angekommen, kann sie mit dem ausgestellten Visum zum Zweck der Arbeitsaufnahme die vorgesehene Arbeitsstelle antreten. Während der Gültigkeit des Einreisevisums muss sie rechtzeitig vor Ablaufdatum des Visums bei der zuständigen Ausländerbehörde ihre Aufenthaltserlaubnis beantragen.

Die ausländische Fachkraft muss sich in Deutschland zuerst beim Einwohnermeldeamt im neuen Wohnort anmelden und danach zur Ausländerbehörde gehen, um dort den Aufenthaltstitel zu bekommen.

Weitere wichtige erste Schritte sind die Themen Krankenversicherungen und Eröffnung eines Girokontos sowie alles rund um Wohnen und Mobilität. In der Sozialversicherung spielt die Staatsangehörigkeit grundsätzlich keine Rolle. Das bedeutet: Ausländische Fachkräfte, die bei Ihnen im Unternehmen arbeiten, werden wie inländische Arbeitnehmer betrachtet. Für sie gilt Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Die gesetzlichen Krankenversicherungen bieten teilweise auch gute Unterstützung für Arbeitgeber zum Thema ausländische Fachkräfte an. 

Das Welcome Center Erzgebirge unterstützt Sie mit einer umfangreichen Checkliste zu den ersten Schritten in Deutschland und individueller persönlicher Beratung.

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CHECKLISTE "ERSTE SCHRITTE"



Tipps "Erste Schritte"

Persönliche Abholung

Zeigen Sie Wertschätzung und holen Sie Ihre ausländische Fachkraft bei der Ankunft in Deutschland am Flughafen oder Bahnhof persönlich ab.

Willkommensmappe

Orientierung am neuen Wohnort, Informationen über Ihr Unternehmen, Tipps für die ersten Schritte vor Ort und Wissenswertes über das Leben in der Region - eine Willkommensmappe unterstützt mit vielfältigen Informationen das Ankommen und Einleben. Individuelle unternehmensbezogene Beigaben zur Mappe wie z.B. mit dem Unternehmenslogo versehene Give Aways verstärken das Willkommensgefühl.

SIM-Karte

Stellen Sie eine Prepaid-SIM-Karte für das Handy direkt bei der Ankunft bereit oder unterstützen Sie bei der Beschaffung. Eine SIM-Karte ist wichtig, damit Ihre Fachkraft erreichbar ist und sich mit Hilfe eines mobilen Datenvolumens in Deutschland zurechtfinden kann, sei es durch die Nutzung von Navigationsdiensten oder Übersetzungstools. 

Wohnung

Das Allererste, was eine zugewanderte Person nach der Ankunft in Deutschland braucht, ist eine Wohnung. Denn ohne Wohnung ist weder die Anmeldung des Wohnsitzes noch die Eröffnung eines Bankkontos möglich. Eine vorübergehende Hoteladresse wird selten als offizielle Meldeadresse akzeptiert. Es ist daher wichtig, dass Sie für Ihre Fachkraft eine erste Unterkunft organisieren. Suchen Sie nach Möglichkeit in der Nähe Ihres Betriebs eine vorübergehende Unterkunft, welche Sie Ihrer neuen Fachkraft für die erste Zeit möglichst möbliert anbieten können. 

Behördengänge

Am Anfang fallen Termine bei der Bank, der Ausländerbehörde oder dem Einwohnermeldeamt an. Es kann den Einstieg erheblich erleichtern, wenn diese Termine bei der Dienstplanung berücksichtigt werden und Sie Ihren neuen Mitarbeiter bei der Organisation unterstützen.

Onboarding

Es empfiehlt sich, die Einarbeitungsphase gut strukturiert zu gestalten. Mit Hilfe eines gut durchdachten und vorbereiteten Onboarding-Prozesses stellen Sie sicher, dass die neuen Mitarbeiter gut ins bestehende Team integriert werden und ihre fachlichen Aufgaben selbstständig bewältigen können. Ausführlichere Informationen zum gelungenen Onboarding finden Sie im Bereich „betriebliche Integration“

mehr erfahren

Geduld und Verständnis

Berücksichtigen Sie, dass Ihre neue ausländische Fachkraft vielleicht ihre fachliche Kompetenz am Anfang gar nicht richtig zeigen kann, weil sie Probleme mit der Sprache und Kommunikation hat.


Infrastruktur & Mobilität

Im Erzgebirge ist der Weg zur Arbeit wegen der großen Entfernung zum Wohnort oft nicht zu Fuß zu bewältigen. Berücksichtigen Sie bei der Dienstplangestaltung nach Möglichkeit die Fahrzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel und informieren Sie Ihre Mitarbeiter über Alternativen.


Alternativen zum ÖPNV, die Sie als Unternehmer unterstützen können:

  • Fahrgemeinschaften - unterstützen Sie die Bildung von Fahrgemeinschaften durch betriebsinterne Vermittlungsbörsen, durch reservierte Parkplätze oder andere Vergünstigungen. 
  • Bike-Leasing: Wenn der Arbeitsweg per Fahrrad gut bewältigt werden kann, lohnt sich das Leasen eines Fahrrads, um die Strecke schneller und unabhängiger vom ÖPNV zurücklegen zu können.
  • Simson-Leasing: ein deutschlandweit einmaliges Angebot in Chemnitz bietet Moped-Leasing an. 
  • Linienbedarfsverkehr - wie das ERZmobil in Zwönitz. Dieser verkehrt ausschließlich auf Bestellung zwischen definierten Ein- und Ausstiegspunkten und bedient keine festgelegten Linien. 

"Das Welcome Center hat mich besonders bei der Suche nach einer Wohnung unterstützt." Hamza Tlemsamani | TURCK Beierfeld GmbH

"Das Welcome Center hat mich besonders bei der Suche nach einer Wohnung unterstützt. Als ich dann in Deutschland war, wurde mir auch bei Fragen der Ausländerbehörde geholfen und bei der Anmeldung der Krankenkasse. Diese Unterstützung war sehr hilfreich für mich."


Wohnen

Wenn Ihre neue ausländische Fachkraft noch keine eigene Wohnung in Deutschland gefunden hat, kann sie übergangsweise in einer möblierten Ferienwohnung, in einer Jugendherberge oder in einem Hotel wohnen. Allerdings kann man dort in der Regel keinen Wohnsitz anmelden.

Wichtig: Innerhalb von zwei Wochen nach Ankunft in Deutschland muss der Wohnsitz bei der zuständigen Behörde gemeldet werden. 

Unterstützen Sie Ihre neuen Mitarbeiter deshalb möglichst mit möblierten betrieblichen Wohnangeboten für die erste Zeit.

Eine gute allgemeine Übersicht zum Thema Wohnen in Deutschland  finden Sie bei „Make it in Germany“. Von den verschiedenen Wohnarten über den Ablauf der Wohnungssuche bis zu den Themen Mietvertrag und Einziehen erhält die zukünftige Arbeitskraft hier detaillierte Informationen. 

Wir unterstützen Sie und Ihre neuen Mitarbeiter gern mit persönlicher Beratung, Kontakten und Informationen zur Wohnungssuche im Erzgebirge.

Die wichtigsten Ansprechpartner im Erzgebirgskreis haben wir in unserer Handlungshilfe „Wohnen im Erzgebirge“ zusammengetragen. Neben den kommunalen Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften, Wohnungs- und Immobilienangeboten von Banken und Sparkassen haben wir private Immobilienmakler und Internetbörsen zur Wohnungs- und Immobiliensuche aufgelistet.

Außerdem finden Sie erste Informationen zum Thema Wohnen auf der Internetplattform der Wirtschafts- und Lebensregion Erzgebirge  sowie über die Webseiten des gewünschten Wohnorts.

Neben der zeitlich begrenzten Ankommensunterstützung mit betrieblichem Wohnraum, sind auch langfristig zur Verfügung gestellte Werkswohnungen eine Möglichkeit zur Steigerung Ihrer Arbeitgeberattraktivität. Eine engere Bindung ans Unternehmen und keine zeitlich und finanziell aufwändige Wohnungssuche sind die wesentlichen Aspekte, die für Mitarbeiterwohnungen sowohl aus Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmersicht sprechen. 

Ihr Steuerberater informiert Sie gern über die steuerlichen Besonderheiten von Mitarbeiterwohnungen.



Betriebliche Azubiwohnung

Sie wollen Betrieblichen Wohnraum für Auszubildende schaffen? Der Staat fördert den Bau von betrieblichen Azubiwohnungen durch das Förderprogramm des BMWSB „Sozialer Wohnungsbau – bezahlbarer & zukunftsgerechter Wohnraum für Jung & Alt“


"Die sehr gute Unterstützung des Welcome Centers bei der Abwicklung aller behördlich-administrativen Anforderungen hat uns sehr geholfen." Falk Höhn | Director Human Resources TURCK Beierfeld GmbH

"Jungen Menschen aus dem Ausland eine Perspektive im Erzgebirge zu geben und sie als zukünftige Fachkräfte bei uns auszubilden, ist für uns schon viele Jahre bedeutsam und wichtig. Die sehr gute Unterstützung des Welcome Centers bei der Abwicklung aller behördlich-administrativen Anforderungen hat uns sehr geholfen. Sehr gern arbeiten wir mit dem Welcome Center als Partner bei der Integration ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen."


Wir sind für Sie da! Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf!

Zu allen Ansprechpartnerinnen

Kristin Kocksch

Projektleitung